Sorghum

FÜR DIE FUTTERNUTZUNG

Zunehmende langanhaltende Trockenheit wie in den vergangenen Jahren macht Sorghum zu einer immer interessanteren Kultur, gerade auf leichten und warmen Standorten, an denen der Mais an seine Grenzen stößt.

Das ebenfalls tropische Gras mit seiner körnerbesetzten Rispe, anstelle des Kolbens, besitzt den Vorteil, bei wenig Niederschlägen ein hohe Biomasse zu bilden, und ist daher eine interessante Alternative im Anbau für die Futternutzung, aber vor allem in der Biogassubstraterzeugung. Während andere Kulturarten bei Trockenheit im Extremfall mit einer Notreife reagieren, ist Sorghum in der Lage, geschützt durch seine Wachsschicht, nach wieder einsetzendem Niederschlag weiterzuwachsen und Biomasse zu bilden.

Sorghumanbau im Überblick:

1. STANDORT

  • Sandige, leichte und schnell erwärmbare Böden
  • Kalte/staunasse Böden sowie Hirsestandorte sind zu meiden

2. SAATBETT

  • Gut durchgearbeitetes, feinkrümeliges, abgesetztes Saatbett
  • Saatbettansprüche ähnlich Zuckerrübe/Raps

3. AUSSAATZEITPUNKT

  • Ab Mitte Mai bis Mitte Juni (Hauptfrucht)
  • > 12 °C Bodentemperatur (10 cm)

4. AUSSAATTECHNIK

  • Einzelkornsaat 37,5 cm oder 45 cm Reihenabstand
  • Einzelkornsaat-Mais 75 cm Reihenabstand
  • Drillsaat 12 – 50 cm

5. AUSSAATSTÄRKE/-TIEFE

  • Bicolor-Typen: 17 – 23 Körner/m²
    » eine Einheit (250.000 Körner) = 0,9 – 1,2 ha
  • Sorghum Bicolor x Sorghum Sudanense: 30 – 35 Körner/m²
  • Höhere Aussaatstärken erhöhen das Lagerrisiko
  • Aussaattiefe: 2 – 5 cm
  • Auf gute Rückverfestigung/Bodenschluss achten

6. DÜNGUNG

  • ¾ Düngebedarf von Mais, UFD sinnvoll
  • Calcium- + Magnesiumbedarf ist höher als bei Mais

7. PFLANZENSCHUTZ

  • Herbizidmaßnahme unverzichtbar
  • Mechanische Unkrautbekämpfung gut möglich
  • Keine Sulfonylharnstoffe!

8. ERNTE

  • Ernte wie Silomais
  • Etwas niedrigere GTS-Gehalte zur Ernte als bei Mais: ca. 28 – 32 % GTS-Gehalt
  • Kornentwicklung zwischen Milch- und Teigreife
  • Zu späte Erntetermine erhöhen die Lageranfälligkeit
  • Gute Siliereigenschaften durch Zucker im Stängel

Als alternative Kultur, gerade für leichte und trockene Standorte, an denen der Maisanbau an seine Grenzen stößt, rückt seit einigen Jahren Sorghum weiter in den Fokus. Durch den C4-Photosynthesemechanismus, ein intensives Wurzelsystem und eine schützende Wachsschicht kann Sorghum Trockenphasen, die in den vergangenen Jahren häufiger zu beobachten waren, besser überstehen. Nach wieder einsetzenden Niederschlägen wächst Sorghum dann auch weiter, kann eine hohe Biomasse realisieren und ist so in der Lage, eine interessante Alternative im Anbau für die Futternutzung, aber vor allem in der Biogassubstraterzeugung zu sein.